Welche Phänomene treten in einer Séance auf?
In der physikalischen Medialität gibt es eine Vielzahl von Phänomenen. Für viele Phänomene müssen physikalische Medien lange Jahre üben und trainieren. Die meisten physikalischen Medien erzeugen die Phänomene in privaten Zirkeln unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auf der ganzen Welt gibt es eine intakte, aber sehr verschwiegene Kultur physikalischer Medialität.Telekinese / Psychokinese
Objekte im Raum bewegen sich ohne physikalisch nachvollziehbare Einwirkung. Die häufigste Form ist die Bewegung des Tisches, auf dem die Teilnehmer eines Zirkels ihre Hände auflegen. Die Bewegungen sind dabei regelmäßig und kraftvoll. Dieses Phänomen, welches auch als „Tischrücken“ bezeichneti wird ist eines der häufigsten Phänomene in physikalischen Zirkeln und ist oftmals der Einstieg in weitere Phänomene. Meist ist auch einseitiges Anheben der Tische möglich und somit auch eine erste Form der Kommunikation mittels Ja-Nein Fragen.

Levitation
Eine gesteigerte Form der Telekinese bzw. Psychokinese ist die Levitation, in der sich der Tisch vom Boden abhebt. Dieses Phänomen ist bereits seltener, erfordert mehr Energie und intensive, regelmäßige Übung. Oft werden auch weitere Gegenstände zu den Übungen hinzugezogen, wie beispielsweise Trompeten (Spirit-Trumpet), welche dann von den Spirits bewegt werden. Zur Meisterschaft gebracht kann sogar das Levitieren von ganzen Personen bewirkt werden, in der Regel die des physikalischen Mediums.

Automatisches Schreiben
Das automatische Schreiben kann auf mehrere Arten geschehen. Es ist auf diese Art möglich eine deutlich komplexere und aufschlussreichere Kommunikation mit der geistigen Welt zu initiieren. Bei Allen Kardec geschah dies durch ein Körbchen, welches umgedreht auf ein Blatt Papier gelegt wurde, in dessen Mitte ein Stift befestigt wurde, welcher lose auf dem Blatt auflag. Nun konnten die Spirits durch telekinetische Einwirkung auf Korb und Stift Botschaften schreiben. Dies ist besonders überzeugend, da der Faktor der menschlichen Verzerrung ausgeschlossen wird. Heute verwendet man dafür oft eine Planchette. Auf Dauer ist diese Art der Informationsübermittlung allerdings mühselig und wird oft von sogenannten Schreibmedien übernommen. Durch die zeitweise Verbindung mit den Händen der Schreibmedien schreiben die Spirits so auf das Papier.

Temperaturänderungen und kalte oder warme Windzüge
Während einer Séance kommt es oft zu leichten Temperaturveränderungen oder leichten Windzügen. Das passiert auch dann, wenn äußere Einwirkungen – beispielsweise durch offene Fenster – ausgeschlossen sind.

Ausdehnung von Düften
Es kommt vor, dass ein bestimmter Duft die Luft füllt. Das Spektrum der Berichte reicht von angenehmen bis zu eher unangenehemen Düften.

Spiritlichter, Orbs und Lichtblitze
Lichtblitze, Spirit-Lights und Orbs unterschiedlichster Farben und Formen können den Raum schlagartig erhellen. Die Intensität variiert dabei. Manchmal dauert eine Lichterscheinung auch länger an, sodass der Raum für diese Zeit beleuchtet wird.

Stimmen, Klänge und Geräusche
Das physikalische Medium versetzt sich in Tieftrance und spricht anschließend mit einer veränderten Stimme, welche der des Spirits entspricht. Die Spirits bedienen sich dabei der Stimmbänder im Körper des Mediums. Allerdings gibt es auch Stimmphänomene, bei denen die Stimmen mitten im Raum erscheinen und scheinbar ohne Körper sprechen. Diese Phänomene wurden beispielsweise von Prof.Dr. Eckhard Kruse mit dem Medium Gary Mannion untersucht. Es kommt auch vor, dass Klänge, Gesang oder Geräusche hörbar werden. Zum Teil sogar Gesang, welcher von einer Gruppe von Menschen zu stammen scheint.

Berührungen
Zirkelteilnehmer können von unsichtbaren Händen und Fingern berührt oder gestreichelt werden. Diese Spirithands können auch beispielsweise Tücher ergreifen und so indirekt sichtbar werden. In einem Experiment aus dem Jahre 1919 mit Franek Kluski hat eine materialisierte Spirit Hand in erhitztes flüssiges Paraffinwachs gegriffen und so einen Paraffinhandschuh gebildet. Dieser wurde anschließend mit Gips gefüllt.

Apporte und Materialisationen
Die geistige Welt kann über physikalische Medium Gegenstände schlagartig erscheinen lassen. Ein Apport bedeutet, dass Gegenstände, welche bereits real existieren, aber von niemandem mehr vermisst werden, in die Séance apportiert werden. Eine Manifestation hingegen ist das tatsächliche Erschaffen eines Gegenstandes, meist handelt es sich um Steine oder spirituelle Figuren (Buddha, Vishnu und viele mehr). Einige Gegenstände materialisieren sich wie aus dem Nichts vor den Augen der Teilnehmer, andere bilden sich aus dem Ektoplasma oder in dem Gesichtsbereich des physikalischen Mediums (beispielsweise in den Schleimhäuten der Augen, der Nase oder des Mundes). Apporte und Materialisationsmedien findet man relativ selten.

Ektoplasma
Das Ektoplasma ist eine weiße Substanz, welche sich im physikalischen Medium bildet, nachdem es eine Tieftrance-Verbindung zu den Spirits aufgebaut hat. Ektoplasmamedien sind besonders in unseren Breiten sehr selten. Die Substanz wird im Gesichtsbereich des Mediums ausgeschieden und wächst zu unterschiedlichen Größen heran. Sie löst sich anschließend vom Körper des Mediums, bleibt mit diesem aber auf eine ätherische Art verbunden. Daher muss mit dem Ektoplasma sehr vorsichtig umgegangen werden, denn es kann unter Umständen zu Rückwirkungen auf den Körper des physikalischen Mediums kommen.
Das Ektoplasma ist eine Substanz, welche sich in Form und Ausgestaltung wandeln kann. Es wirkt oft wie weißer Stoff. Eine Untersuchung von Dr. Bernouille und Freiherr von Schrenk Notzing ergab, dass das Ektoplasma einige Einzeller, kernlose Zellen, Stäbchen- und Epithel-Zellen, sowie Fett- und Schleimhautzellen enthält. Das Geheimnis des Ektoplasma, welches sich nur äußerst selten über die Dauer einer Séance erhält, kann so aber nicht gelüftet werden, denn es ist eine Substanz, mit deren Hilfe die geistige Welt in unsere Sphären hineinwirken kann und sich manifestieren kann. So werden im Ektoplasma Hände und Gegenstände geformt oder Bilder von Verstorbenen werden im Ektoplasma sichtbar.

Vollmaterialisationen
